Stiften für die Gegenwart – Preview des 12. Schweizer Stiftungsreports
Gemäss neuesten Zahlen des Schweizer Stiftungsreports sind in der Schweiz 13´375 gemeinnützige Stiftungen registriert. Eine spezifische Analyse der Entwicklung in den letzten zehn Jahren zeigt, dass Stiftungen heute eher selten für die Ewigkeit angelegt sind, dagegen viel häufiger nur für wenige Jahre existieren.
Die vom Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel erhobenen Zahlen weisen insgesamt ein verlangsamtes, aber dennoch positives Wachstum für den Schweizer Stiftungssektor aus. Den 284 Neugründungen stehen 210 Liquidierungen gegenüber, was das Nettowachstum auf 74 Stiftungen reduziert – der niedrigste Wert seit 2010. Ein Grund für die ausgeglichene Entwicklung ist die kurze Lebensdauer der 3’673 seit 2010 gegründeten Stiftungen – das sind immerhin 27,5% aller aktiven gemeinnützigen Stiftungen. Nach 10 Jahren sind bereits knapp über die Hälfte (52,2%) wieder liquidiert worden. Die Gründe für die kurze Lebenszeit der Stiftungen sind vielfältig. Dazu zählen die niedrigen Zinsen, die kleinen Stiftungen keinen Ertrag mehr ermöglichen, aber auch ein neues Verständnis der Stifterrolle. Statt eine Stiftung auf Ewigkeit zu errichten, wollen viele Stifter ihr Engagement zu Lebzeiten realisieren und planen von Beginn an eine Verbrauchsstiftung, die das Vermögen innerhalb weniger Jahre aufzehrt.
Hohe Dynamik in Genf, ansonsten Beständigkeit bei regionaler Entwicklung und Stiftungsdichte
Wie bereits in den Vorjahren hat der Kanton Genf mit 46 Neugründungen das höchste Wachstum vorzuweisen. Gesamtschweizerisch betrachtet ist ein Drittel des Nettowachstums (25 Stiftungen) Genf zuzuschreiben. Im Ranking der Stiftungshochburgen belegen weiterhin die Kantone Zürich (2’211 Stiftungen), Bern (1’378), Waadt (1375), Genf (1’275) und Basel-Stadt (888) die oberen Plätze. Die meisten Stiftungen auf 10´000 Einwohner sind erneut dem Kanton Basel-Stadt mit 45,3 Stiftungen zuzurechnen. Eine hohe Stiftungsdichte weisen zudem Glarus (29,1), Zug (28,8) und Genf (25,3) auf. Der Schweizer Durchschnitt liegt unverändert bei 15,6 Stiftungen auf 10’000 Einwohner – weltweit betrachtet eine Spitzenposition.
Der Schweizer Stiftungsreport: Ein umfassender Situationsbericht
Der Stiftungsreport vermittelt jährlich ein aktuelles Bild des Sektors. Zusätzlich zu den Zahlen und Fakten behandelt er darum auch die rechtlichen Entwicklungen sowie Themen und Trends. Neben der Corona-Pandemie könnten 2020/2021 die Entwicklungen rund um die Parlamentarische Initiative Luginbühl einen zukunftsweisenden Einfluss auf den Stiftungssektor haben. Praxisnah besprochen und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird ebenfalls das diesjährige Fokusthema Finanzen. Gleich drei SwissFoundations Mitglieder geben dazu Einblicke in ihre Überlegungen.
Der Schweizer Stiftungsreport erscheint am 18. Mai 2021.
Weitere Auskünfte: Prof. Dr. Georg von Schnurbein, georg.vonschnurbein@unibas.ch, +41 61 207 23 92; Prof. Dr. Dominique Jakob, dominique.jakob@rwi.uzh.ch, +41 44 634 1576; Julia Jakob jakob@swissfoundations.ch +41 44 440 00 10, Katharina Guggi, guggi@swissfoundations.ch, +41 78 818 98 61.
Der Schweizer Stiftungsreport erscheint 2021 bereits in seiner zwölften Ausgabe und wird jährlich vom Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel, von SwissFoundations, dem Verband der Schweizer Förderstiftungen, und dem Zentrum für Stiftungsrecht an der Universität Zürich publiziert. Er enthält aktuelle Zahlen, Fakten und Trends aus dem In- und Ausland und soll zu einer besseren Wissensgrundlage im Stiftungswesen beitragen. Der Report erscheint in deutscher und französischer Sprache. Beide Versionen stehen ab dem 18. Mai 2021 unter www.stiftungsreport.ch kostenlos zum Download zur Verfügung. Gedruckte Ausgaben (CHF 25 pro Exemplar) können via info@swissfoundations.ch vorbestellt werden.
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