Mit gemeinsamer Sprache eine Vielfalt von Herausforderungen angehen – Ein Blick auf das Treffen der DACHLI-Stiftungsverbände
Was verbindet die deutschsprachigen Stiftungsverbände? Welche Herausforderungen können gemeinsam angegangen werden? Diese Fragen wurden beim erstmaligen DACHLI-Treffen der Stiftungsverbände diskutiert. Die Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Trusts (VLGST) lud die Verbandspitzen aus Deutschland (D), Österreich (A) und der Schweiz (CH) für einen Austausch zu aktuellen Themen und Herausforderungen ein. Für SwissFoundations waren die Co-Geschäftsführerinnen Julia Jakob und Aline Freiburghaus sowie die Vorstandsvertreter Sabrina Grassi (Präsidentin) und Lukas von Orelli beim Treffen dabei.
Gemeinsame Ziele verbinden
Die Stiftungsverbände sind die Stimme der Philanthropie. Sie setzen sich für optimale Rahmenbedingungen ein und engagieren sich für eine gute Förderpraxis und einen aktiven Erfahrungsaustausch. Durch die Arbeit der Verbände wird für gemeinnützige Stiftungen ein optimales Umfeld geschaffen, damit sie ihre Stiftungsarbeit wirkungsvoll umsetzen und zum Gemeinwohl beitragen können. Diese gemeinsame Mission verbindet den Bundesverband Deutscher Stiftungen, proFonds, SwissFoundations, dem Verband für gemeinnütziges Stiften und der VLGST über die Landesgrenzen hinaus. Durch den DACHLI-Erfahrungsaustausch unter dem Leitsatz «Stimme der Philanthropie – mit gemeinsamer Sprache eine Vielfalt von Herausforderungen angehen» wurde diskutiert, wie die Ziele der Stiftungsverbände am besten gemeinsam erreicht werden können. Das Treffen hat gezeigt, dass Themen wie aktive Interessensvertretung, Professionalisierung des Sektors und Bewusstseinsbildung bei allen auf der Agenda stehen. Es wurde vertieft diskutiert, welche Handlungsfelder gemeinsam zur optimalen Zielerreichung der Verbände angegangen werden und welche Aktivitäten einen möglichst grossen Impact haben. Es ging hervor, dass die Stiftungsverbände mit ähnlichen Herausforderungen wie steuerlichen und rechtlichen Themen, der fehlenden Transparenz im Sektor und heterogenen Mitgliederstrukturen konfrontiert sind. Insbesondere in den Bereichen Kommunikation, Advocacy und Professionalisierung soll die Zusammenarbeit gefördert werden.
„(…) mit gemeinsamer Sprache kann eine Vielfalt von Herausforderungen angegangen werden und der Nutzen von gemeinnützigen Stiftungen für die Gesellschaft noch stärker aufgezeigt werden». Dr. Thomas Zwiefelhofer, Präsident der VLGST
Empfang auf Schloss Vaduz und bei der Regierung
Jüngst wurde Liechtenstein für seine guten Rahmenbedingungen und das liberale Stiftungsrecht als weltbester Philanthropiestandort ausgezeichnet. Was den Stiftungssektor so besonders macht, wurde durch die Präsentationen verschiedener Vertreter der Behörden deutlich. Die Bedeutung des Philanthropiesektors für Liechtenstein wurde auch beim Empfang bei S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein auf Schloss Vaduz besonders hervorgehoben (siehe Bild). Philanthropie hat auch in der Fürstlichen Familie eine lange Tradition. So stehen verschiedene karitative und kulturelle Einrichtungen unter ihrer Obhut und auch zukunftsträchtige Themen wie Impact und Nachhaltigkeit werden durch ihr philanthropisches Wirken vorwärtsgebracht. Der anschliessende Empfang bei Justizministerin Dr. Graziella Marok-Wachter zu einem Austausch mit Apéro im Regierungsgebäude machte zusätzlich deutlich, dass eine gute und enge Zusammenarbeit mit dem Staat von zentraler Bedeutung ist. In Liechtenstein ist dies durch die kurzen Wege optimal umsetzbar.
Gemeinsam hoch hinaus
Dass die Stiftungsverbände in Zukunft gemeinsam hoch hinaus wollen, haben sie wortwörtlich durch den Besuch des SDG Turms gezeigt. In Liechtenstein steht während 17 Wochen ein 35 Meter hoher Turm, der eine Ausstellung zu den UNO-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) beheimatet und einen «Perspektivenraum» für viele Veranstaltungen im Bereich der nachhaltigen und verantwortungsbewussten Zukunft bietet. Zuoberst auf dem Turm hatten die Vertreterinnen und Vertreter der Stiftungsverbände einen Ausblick bis in die Schweiz, Österreich und sogar Deutschland. Dies war ein wundervoller Abschluss eines gelungenen Treffens, bei dem man sich einig war, dass sich die Stiftungsverbände durch verstärkte Zusammenarbeit mit Weitsicht für eine enkeltaugliche und nachhaltige Zukunft einsetzen werden. Das nächste DACHLI-Stiftungsverbandstreffen wurde deshalb bereits für 2024 festgelegt.
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