Age Report IV: Im Alter am liebsten zu Hause
Im nun zum vierten Mal erscheinenden Age Report kommen ältere Frauen und Männer mit ihren Wohnvorstellungen und Wohnwünschen zu Wort. Eine gross angelegte Befragung bei über 2500 Seniorinnen und Senioren in der ganzen Schweiz liefert wertvolle Einsichten: Der Wunsch nach einem Leben in «gemütlichen» eigenen vier Wänden steht nach wie vor an oberster Stelle. Das hat seinen Preis: Viele ältere Menschen geben mehr als ein Drittel des Renteneinkommens für das Wohnen aus.
Die Resultate einer schweizweiten Befragung machen deutlich: Den älteren Menschen ist ihre eigene Wohnung viel wert. Der Wunsch nach einer gemütlichen Wohnung steht an der ersten Stelle der Wohnwünsche. Der zentrale Wunsch nach einem privaten Lebens- und Rückzugsort steht seit dem ersten Age Report 2004 in allen Befragungswellen unangefochten zuoberst. Die Wohnung befindet sich idealerweise in einem ruhigen Wohnumfeld, das jedoch gut an Dienstleistungen und Infrastrukturangebote angebunden ist. Insbesondere im Tessin wird auch die Nähe zu Familienangehörigen stark gewichtet.
Mehr als ein Drittel der Ausgaben fürs Wohnen
Personen mit geringen Renteneinkommen sind von relativ hohen Wohnausgaben betroffen. Bei 60% der alleinstehenden älteren Menschen betragen die Wohnausgaben mehr als ein Drittel des verfügbaren Renteneinkommens. Dennoch zeigt die Age-Wohnerhebung 2018, dass eine Mehrheit der Altersrentnerinnen und -rentner ihre finanzielle Lage als gut bis sehr gut einstuft. Allerdings beurteilen in erster Linie die Deutschschweizer ihre finanzielle Lage als gut. In der Westschweiz und vor allem in der italienischsprachigen Schweiz (Tessin, Bündner Südtäler) sehen sich deutlich mehr ältere und alte Menschen in einer schwierigen finanziellen Lage.
(Noch) Skepsis gegenüber dem Zusammenwohnen
Gemeinschaftliche Wohnformen – medial stark diskutiert – kommen nur für eine Minderheit der älteren Bevölkerung in Betracht, wobei hausgemeinschaftliche Wohnformen (selbstverwaltetes Wohnen, aber mit je eigenen privaten Wohnbereichen) eine höhere Akzeptanz geniessen als (Alters-)Wohngemeinschaften im engeren Sinne. Bei den älteren Befragten ist die Zustimmung zu gemeinschaftlichen Wohnformen tiefer als bei den jüngeren Rentnergenerationen, die mit solchen Wohnformen vertrauter sind. Vor allem die besser Gebildeten interessieren sich für alternative Wohnformen.
Gesamtschweizerisch dank Kooperation
Dass der Age Report in seiner vierten Ausgabe Daten aus der ganzen Schweiz umfasst, wurde dank der Zusammenarbeit der zwei Trägerstiftungen möglich. Die Age-Stiftung ist in ihrem Wirkungsfeld auf die deutschsprachige Schweiz limitiert. Die Kooperation mit der Fondation Leenaards aus Lausanne, die ihr Wirkungsfeld in der französischsprachigen Schweiz hat, ermöglichte erstmals eine gesamtschweizerische Befragung und einen Report, der in zwei Sprachen erscheint.
Sämtliche Publikationen und Grafiken des Age Reports IV stehen auf der Website zum Download zur Verfügung.
Tags